Mittwoch, 28. August 2013

I can't get no sleep

Bisher habe ich diejenigen, die Schlafprobleme hatten, belächelt. Pathetische Pseudoinsomnianer, wollen sich doch nur wichtig machen. Ich kann nicht schlafen. Ich kann nicht einschlafen und wenn ich einschlafe, habe ich Alpträume von James Moriarty, meiner Familie und ich kann sie nicht retten. Dann wache ich auf. Ich versuche es mit Tabletten, die Träume werden schlimmer und ich wache nicht auf. Ich versuche es mit Rotwein, eine Flasche. Ich schlafe ein und bin morgens zerschlagen. Ich bin pathetisch und denke den Tag über an die Nacht, sehnsuchtsvoll an eine ruhige Nacht, ängstlich an das Rumgewälze. Ich will mich selbst belächeln aber selbst dafür bin ich zu müde. Es ist zu viel passiert und mein Kopf will nicht ruhen. 



Zur Erheiterung nun noch mein Lieblingslink
Seehoferwirft

Montag, 19. August 2013

"Tolerant": Familienleitbilder konservativ gedacht

"Wie tolerant sind sind die Familienleitbilder?" wird im neuen Heft von "Bevölkerungsforschung aktuell" gefragt. In einer repräsentativen Umfrage wurde untersucht, was eine Familie ist. Festzuhalten ist, dass die Gesellschaft ganz schön offen ist und Familien als ziemlich bunt beschreibt. "Familie ist, wo Kinder sind", wie es bis vor kurzem noch hieß, scheint in den Köpfen angekommen zu sein. In allen Köpfen? Bedingt. Der bayerische Noch-Ministerpräsident interpretiert Familie tolerant intolerant. Im aktuellen Wahlspot stellt er seine Vision für Bayern vor, groß im Bild dabei sein Ehering. Wie den wenigsten unbekannt sein dürfte, gibt es da ja auch außerhalb von Bayern und außerhalb der Ehe ein Kind von Herrn S.
Dieses Kind kommt selten vor genau wie der Umstand, dass Herr S. auch außerhalb von Bayern eine Beziehung hatte. Mir ist ja nichts Menschliches fremd (ich sage nur Seemänner und Leichtmatrosen) aber irritabel erscheint es mir schon, dass die CSU stoisch am traditionellen Eheleitbild festhält, während der eigene Spitzenkandidat das doch eher tolerant auslegt. Die einzige Erklärung, die mir einfällt ist, dass die Toleranz eben nur außerhalb von Bayern gilt, sprich in Berlin (das ist ja moralisch ohnehin verloren) und in Bayern herrscht Ordnung, alle in Ehe, in enge Wohnungen und bitte mit möglichst innereheliche Kindern. Tolerant intolerant eben.

Freitag, 9. August 2013

Bad Choice

"Ich will meine Brüste vergrößern lassen" eröffnet Marie und ich muss husten, auch wenn das eine Klischee-Reaktion ist. Ich will fragen, ob sie spinnt, aber dann erinnere ich mich, dass ich in München lebe.
"Alle Männer sagen mir, dass ich langsam alt werde und mich ranhalten muss. Und meine Brüste sind zu klein" sagt sie, als würde sie über zwei Kartoffeln sprechen. Was Männer so sagen, gerade zu Frauen ab 30 Jahren und was sie nicht sagen, was sie tun und lassen gehört zu den Nuisancen des urbanen Alltags. Und je nachdem, wie verletzlich man ist treffen die Kommentare mehr oder weniger. Das führt zu ständigem kritschem Prüfen, Selbstkasteiung von Yoga bis Hürdenlauf, von Gefühlscoaching bis Durchsetzungstraining. Den Verzicht auf Kohlenhydrate wurde bereits hinlänglich beleuchtet.

"Lass Dir bloß nicht die Brüste vergrößern" sagt Silia mit schreckgeweiteten Augen und ich bin froh, dass eine am Tisch noch vernünftig ist, bis "dann hast Du ein Kilo mehr, das Du nie wieder los wirst."