"Wie tolerant sind sind die Familienleitbilder?" wird im neuen Heft von "Bevölkerungsforschung aktuell" gefragt. In einer repräsentativen Umfrage wurde untersucht, was eine Familie ist. Festzuhalten ist, dass die Gesellschaft ganz schön offen ist und Familien als ziemlich bunt beschreibt. "Familie ist, wo Kinder sind", wie es bis vor kurzem noch hieß, scheint in den Köpfen angekommen zu sein. In allen Köpfen? Bedingt. Der bayerische Noch-Ministerpräsident interpretiert Familie tolerant intolerant. Im aktuellen Wahlspot stellt er seine Vision für Bayern vor, groß im Bild dabei sein Ehering. Wie den wenigsten unbekannt sein dürfte, gibt es da ja auch außerhalb von Bayern und außerhalb der Ehe ein Kind von Herrn S.
Dieses Kind kommt selten vor genau wie der Umstand, dass Herr S. auch außerhalb von Bayern eine Beziehung hatte. Mir ist ja nichts Menschliches fremd (ich sage nur Seemänner und Leichtmatrosen) aber irritabel erscheint es mir schon, dass die CSU stoisch am traditionellen Eheleitbild festhält, während der eigene Spitzenkandidat das doch eher tolerant auslegt. Die einzige Erklärung, die mir einfällt ist, dass die Toleranz eben nur außerhalb von Bayern gilt, sprich in Berlin (das ist ja moralisch ohnehin verloren) und in Bayern herrscht Ordnung, alle in Ehe, in enge Wohnungen und bitte mit möglichst innereheliche Kindern. Tolerant intolerant eben.
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