In meinem Haus ist eine Fahrradwerkstatt. Herr Fahrradwerkstatt schraubt herum, hat einen riesigen Hund und eine kleine Tochter, die er teilweise allein erzieht. Wenn er mich grüßt, berührt er seine Stirn. Auch wenn ich nicht weiß, was das bedeutet, winke ich zurück. Weil Handwerker das Schloss meines Fahrrades zerstört haben und mein Rad(l) schutzlos herumstand, ging ich zu ihm, um ein neues Schloss zu kaufen.
Der Tag war ein Arsch: Ich habe kein Ziel erreicht, Menschen haben mich geärgert, enttäuscht, mir wehgetan. Und dann auch noch mein armes Fahrrad. Und das arme Schloss. Als ich schimpfend ein Schloss aussuche, sagt Herr Fahrradwerkstatt nur einen Satz:
"Du musst jetzt damit aufhören. Es ist passiert."
Ich schließe den Mund. Er hat Öl an den Händen, riecht nach Schweiß und seine Augen leuchten aus einem Gesicht voller Haare. Gern würde ich ihr umarmen, zahle aber nur und gehe mein Fahrrad retten. Ich bin plötzlich froh, dass es nicht geklaut wurde und mir fällt auf, was für ein Glück ich habe.
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